Mit Kopf-, Herz- und Handwerk

Betriebsbesichtigung der 8d bei der Firma Holzbau Späth in Tunsel.

Auf großes Interesse waren die Aufbauten und Demonstrationen der Firma Holzbau Späth beim Job-Start-Markt in der Max-Planck-Realschule gestoßen. Die Schülerinnen und Schüler bestaunten das Sägen, Hobeln und die präzisen Arbeiten an Holzbalken, die später als Teil eines Dachstuhles dienen sollten. Schnell kamen zahlreiche Fragen über den Beruf des Zimmerers auf. Um diese zu beantworten, nutzten die Lernenden das erworbene Wissen zur Recherche und Informationsgewinnung in der bekannten Berufsorientierungsplattform „Berufenet“ (https://web.arbeitsagentur.de/berufenet/beruf/4007) und dem digitalen Berufslexikon „Beruf aktuell“ (https://www.arbeitsagentur.de/datei/dok_ba014834.pdf). Nachdem man nun wichtige Rahmenbedingungen, wie etwa die Höhe der Entlohnung, die Ausbildungsdauer und andere Sachverhalte in Erfahrung gebracht hatte, entstand die Idee, den Arbeitsalltag eines Zimmerers vor Ort zu besichtigen. Auf die entsprechende Anfrage reagierte der Geschäftsführer des Unternehmens Holzbau Späth, Herr Andreas Joos, mit großer Offenheit und Hilfsbereitschaft. Eine Einladung von Herrn Joos ließ nicht lange auf sich warten und so marschierte die Klasse von Bad Krozingen nach Tunsel zum Firmengelände. Nachdem man das warme Klassenzimmer verlassen hatte, konnte man bereits eine der Rahmenbedingungen des Zimmererberufes kennen lernen. Der kalte, schneidende Wind erinnerte die wehklagenden Lernenden daran, dass auch bei diesem ungemütlichen Wetter der Zimmerer mitunter hoch oben am Dachstuhl seiner Arbeit nachgehen muss.

Vor Ort wurde die Klasse herzlich begrüßt und Herr Joos nahm sich viel Zeit die Tätigkeiten und Aufgaben des  Zimmerers und der Zimmerinnen vorzustellen. So  bauen diese Holzhäuser und Dachstühle oder nehmen Innenausbauten vor. Sie errichten Fachwerkkonstruktionen oder ganze Fertighäuser, montieren Fenster, Türen, Treppen, Trennwände und Außenwandverkleidungen, die sie ggf. auch selbst gefertigt haben. Zudem modernisieren und sanieren sie Altbauten und restaurieren historische Holzkonstruktionen. Dabei arbeiten sie in Abstimmung mit der Bauleitung, nach Bauplänen und sonstigen technischen Vorgaben. Überleitend auf die Homepage der Firma Späth (https://www.spaeth-holzbau.de/) zeigte Herr Joss einen beeindruckenden Film, der den Holzrahmenbau eines Privathauses in Zeitraffer (https://www.spaeth-holzbau.de/referenzen/wohnhaus-britzingen/) zeigt. Dabei wurden den Schülern und Schülerinnen die Anzahl der Arbeitsschritte und deren Komplexität bewusst. Ferner wurden digitale CAD-Zeichnungen präsentiert, deren Realisierung dann auf einer nahe gelegenen Baustelle vorgestellt werden sollte. In der großen Fertigungshalle wurden anschließend Gauben besichtigt. Dabei stach wiederum die Qualität der Arbeiten und die Auswahl der Werkstoffe hervor. Herr Joos erklärte der Klasse die Notwendigkeit der Dämmung und betonte, wie wichtig es ist, die Eigenschaften verwendeter Baustoffe zu kennen. Anschließend ging es dann zu einer aktuellen Baustelle. Auch hier hatte sich Herr Joos etwas einfallen lassen. Beim hiesigen Bäcker gab es dann für die Klasse, völlig unverhofft, Nusskuchen. Die Lernenden ließen sich nicht zweimal bitten und griffen ordentlich zu.  Auf der Baustelle angekommen, ging es erst einmal um Sicherheitsfragen und prompt wurde auch schon der erste Bauzaun umgeworfen. 

Nun konnte man die bereits bekannte CAD-Zeichnung aus der Präsentation als fertigen Dachstuhl besichtigen.  Herr Joos und ein weiterer Mitarbeiter beantworteten die Fragen der Schüler und Schülerinnen engagiert und geduldig. Offensichtlich war, dass dabei die Liebe zum Beruf und der Wunsch, junge Menschen dafür zu begeistern, mitschwang. In der Nachbereitung der Besichtigung zeigte sich, dass die Lernenden viel über den Beruf des Zimmers gelernt hatten. Präzision, Flexibilität, Innovation, ein hohes Maß an Kompetenz, Kundenorientierung und nicht zuletzt Wetterfestigkeit sind einige der zahlreichen Eigenschaften, die beim genannten Berufsbild notwendig sind. So handelt es sich wahrlich um einen Beruf, der vollen Einsatz erfordert. Kopf-, Herz- und Handwerk eben.

I. Simunic

Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung einer Betriebsbesichtigung/Betriebserkundung

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Möglicher Themen- und Fragekatalog für eine Betriebsbesichtigung/Betriebserkundung

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