Insgesamt 11 Schüler, eine Lehrerin, sowie zwei Angestellte der Gemeinde Taketas, machten sich im Dezember auf den Weg zu uns, um vom 7.-12. Dezember eine Woche hier zu verbringen. Begleitet wurde die Schülergruppe von Frau Senn und Herrn Hoch; aber auch andere Lehrer unterstützten die beiden bei der Durchführung des abwechslungsreichen Programms.
Um dem japanischen Besuch einen Eindruck von unserer Umgebung und dem naheliegenden Nachbarland Frankreich zu vermitteln, stand am Samstag zunächst ein Besuch der Hochkönigsburg im Elsass an. Dazu gehört ebenfalls ein Abstecher zum großen Colmarer Weihnachtsmarkt, was für die japanischen Gäste ein echtes Highlight darstellt, da sie Weihnachten ja nicht in ihrer Kultur feiern, aber natürlich als Brauch kennen und auch schätzen. Die schöne Atmosphäre der hübschen Stadt Colmar und die ritterliche Burg ist für die japanischen wie auch deutschen Schüler immer etwas Besonderes.
Am Montag wurde das Bad Krozinger Rathaus besucht. Für die japanischen Gäste nimmt sich unser Bürgermeister Herr Kieber Jahr für Jahr die Zeit, den Gästen etwas über die Stadt zu vermitteln. Die Schüler dürfen im Ratssaal sitzen, dabei Plätzchen knabbern und vielerlei Interessantes über die Gemeinde erfahren. Auch für die Deutschen dürfte dabei viel Neues an Informationen dabei sein. Dieses Jahr zum ersten Mal dabei war die deutsche Koordinatorin Elena Ataschewski, die die Rede des Bürgermeisters auf Japanisch übersetzte. Nach dem Empfang im Rathaus ging es zum Mittagessen in das „Restaurant zum goldenen Bogen“, was bei den Schülern natürlich sehr beliebt ist! Im Anschluss daran ist stets der Besuch in der Krozinger Therme angesagt; schließlich war es das Thermalbad, was die zwei Gemeinden damals zusammen brachte.
Weitere Programmpunkte sind natürlich ein Stadtbummel nach Freiburg mit Besuch des Münsters, sowie ein Hospitationstag an der Schule, an dem die Schüler am Unterricht ihrer Gastkinder teilnehmen. Während des Schulmorgens gibt es auch die Gelegenheit, mit der Schulleitung ins Gespräch zu kommen. Gegessen wird dann immer in der Mensa des Gymnasiums. Das Essen in der Schule ist für die japanischen Schüler etwas normales, da sie den ganzen Tag bis ca. 17.00 an der Schule sind. Mittags nimmt sich stets unsere MuM- Kollegin Frau Brix die Zeit, mit den Schülern und ein paar helfenden Müttern in unserer Schulküche Weihnachtsgebäck zu backen. Die japanischen Schüler erhalten als Geschenk eine Keksdose, in die sie die Leckereien packen können.
Ein weiterer beliebter Programmpunkt stellt die Übernachtung in der Jugendherberge Todtnauberg dar. Dieses Jahr hatten wir richtig Glück- es gab jede Menge Neuschnee und dazu Sonne. Die Schüler nutzten die Winterfreuden kräftig aus: Es wurde eifrig gerodelt, ein Iglo gebaut, Schneeballschlachten veranstaltet, und für die Erwachsenen gab es einen schönen Schneespaziergang durch die herrliche Winterlandschaft mit Blick auf die Alpen.
Der abendliche Nikolausbesuch versetzte so manchen Schüler in Verlegenheit; wurde doch über jeden etwas Persönliches gesagt. (Was uns die deutschen Schüler über ihre Gäste vorher zusteckten) Das Nikolaussäckchen wurde auch dieses Jahr wieder reichlich von unserer Kulturbeauftragten der Stadt, Frau Steiert, mit Süßigkeiten, Nüssen und Mandarinen gefüllt.
Damit war die Woche auch schon wieder vorbei. Abschied wurde am Abend vor der Abreise in der Schule gefeiert. Dazu werden wir jedes Jahr auf‘s Neue von dem Bad Krozinger Verein VIB (Verein internationaler Beziehungen) mit einem leckeren Buffet verköstigt, wobei auch die deutschen Gasteltern ihren Beitrag in Form von Salaten und Nachtischen leisten.
Die japanischen Schüler stellten mit einer Power Point- Präsentation ihre Stadt und die Umgebung vor und sangen noch ein Weihnachtslied für uns. Es war für alle ein schöner Abend voller Begegnungen.
Schweren Herzens mussten sich am nächsten Tag die Schüler voneinander trennen, denn die Taketaner traten den Heimweg an.
Als Bilanz kann man auch dieses Jahr wieder sagen, dass es eine Woche voller wertvoller Begegnungen und Erfahrungen für alle Beteiligten war; letzten Endes sind die sprachlichen Barrieren kein Hindernis für Freundschaften, und wieder einmal konnten die Jugendlichen feststellen, dass trotz aller kulturellen Unterschiede die Gemeinsamkeiten überwiegen. Die Jugendlichen verstehen durch solche Begegnungen, was Weltoffenheit wirklich bedeutet: Dass man mit Offenheit für andere Kulturen wertvolle Begegnungen und Einsichten erhalten kann, die den eigenen Horizont erweitern und hoffentlich auch die Neugier und das Interesse an anderen Kulturen vergrößern!
An dieser Stelle sei auch nochmals allen Gasteltern, Kollegen, den „VIB“-lern und Frau Steiert von der Stadt, sowie den beiden „Chefs“, unserer Schulleitung und dem Bürgermeister, gedankt. Auch der japanischen Seite, allen voran der Koordinatorin Elena Ataschewski und den zwei Begleiterinnen der diesjährigen Reise sei an dieser Stelle herzlich für ihr Engagement gedankt. Sie alle tragen Jahr für Jahr dazu bei, dass der Austausch ein gelungener wird.
Als nächstes steht nun der deutsche Besuch in Taketa an Ostern an, der 2019 von Frau Fricker und Frau Zimmer begleitet wird.



